„Schmerz lass nach – aber, wo sitzt du überhaupt?!“

So ähnlich könnte man das Schmerzempfinden und die entsprechende Behandlung beim myofaszialen Konzept beschreiben.

Wenn der Patient mit Muskelschmerzen zu uns kommt, untersuchen wir zwar die schmerzhafte Stelle. Als Therapeuten wissen wir jedoch, dass Muskulatur und Faszien eine Einheit bilden, die wie ein Spinnennetz durch den gesamten menschlichen Körper laufen. Die Schwierigkeit liegt darin, die exakte Stelle des Schmerzes auszumachen.

Während „myo“ den Muskel bezeichnet, steht „faszial (Faszien)“ für die Sehnen bzw. Bänder oder Hüllen um die Muskeln. Denn Faszien umhüllen jeden einzelnen Muskel wie ein Bindegewebe und stellen gleichzeitig die Verbindung zwischen den Muskeln dar. Faszien umspannen zudem sämtliche Organe und eben auch die Muskeln, die dadurch in Form und Spannung gehalten werden.

So stellen Faszien sowohl in fester oder härterer Form als auch als weiche und geradezu elastische Hüllen dar. Die als Ketten miteinander vernetzten Faszienstränge erstrecken sich vom Kopf bis zu den Füßen. Leidet der Patient an myofaszialen Schmerzen, dann sind demzufolge sowohl Muskeln als auch die bindegewebeartigen Hüllen (inklusive der Sehnen und Bänder) betroffen.

Wie kann Ihnen das myofasziale Konzept bei Muskelschmerzen helfen?

Die Physiotherapie zur Behandlung myofaszialer Schmerzen erfasst den Patienten ganzheitlich. Denn sie weisen die Besonderheit auf, dass der Ort der tatsächlichen Schmerzursache selten an genau der Stelle liegt, wo der Schmerz vom Patienten wahrgenommen wird. Was im Ansatz kompliziert anmutet, bedeutet im Grunde lediglich, dass der Patient im Rahmen des myofaszialen Behandlungskonzeptes gründlich untersucht und behandelt wird.

Da sich diese Methode (zeit-)aufwendiger gestalten kann, wird sie in vielen Praxen erst gar nicht angeboten. Das mag sicherlich daran liegen, dass der Schmerz zwar vordergründig geortet werden kann, die Behandlung jedoch der Reihe nach erfolgen muss. Der Schmerz kann beispielsweise in der Schulter auftreten, der Schmerzursprung jedoch womöglich in der Leistengegend oder sogar in der Schulter liegen („referred pain“).

Daher wird der Patient beim myofaszialen Konzept in einem ersten Schritt nach dem Schmerz bzw. seiner Wahrnehmung befragt und im Anschluss in puncto Muskeln und Faszien in seinem gesamten Bewegungsapparat genau betrachtet.

  • An welcher Stelle sind die Beschwerden festzumachen?
  • In welchen Bereichen sind die Bewegungen intakt und können überwiegend beschwerdefrei ausgeführt werden?

Durch eine gelegentlich zusätzlich verordnete Schmerztherapie kommen bei der Physiotherapie Muskeltechniken wie etwa Dehnungen zum Einsatz. Daneben werden einzelne Muskelgruppen so bearbeitet, dass Blockaden (z. B. in Gelenken) oder Kapselspannungen gelöst werden können.

Regelmäßige Bewegung ist das A und O für einen gesunden Körper!

Faszien regenerieren sich durch Bewegungen ständig neu. Dies kann durch Muskelaktivität, aber auch durch das sogenannte endgradige Bewegungsausmaß hervorgerufen werden – selbst, wenn dies bei den meisten Patienten nicht mehr hinreichend gegeben ist. Lässt die alltägliche Bewegung nach, da Sport nicht mehr regelmäßig ausgeübt wird, können die Faszien nicht richtig arbeiten und sind somit in keinem guten Zustand mehr. Wenn dadurch Beschwerden und Muskelschmerzen auftreten, kommt unser myofasziales Konzept zum Zug. Der Therapeut bearbeitet die einzelnen Muskelgruppen und kann die dort liegenden Faszien wieder freimachen.

Muskeln und Faszien brauchen das komplette Bewegungsausmaß, um richtig arbeiten zu können. Andernfalls sind sie nicht richtig „ernährt“. Im Normalfall saugen sich Faszien mit Flüssigkeit voll und entleeren sich wieder, vergleichbar mit einem Schwamm. Hat der Patient zu wenig Bewegung, kann es zu Verklebungen kommen, die wiederum an den dort vorhandenen Schmerzrezeptoren zu Schmerzen führen.

Das Ziel: sich endlich wieder schmerzfrei bewegen können

Wir wollen Ihnen in unserer Praxis dabei helfen, den Schmerz möglichst schnell wieder loszuwerden. Um die entsprechenden Muskelgruppen und ihre Hüllen (Faszien) bearbeiten zu können, legen wir in unserer Physiotherapie eine ganzheitliche Behandlungsmethode zugrunde. Dabei untersuchen wir Sie von Kopf bis Fuß und arbeiten uns über die zusammenhängenden Faszienstränge durch, bis wir den Schmerzursprung gefunden haben und erfolgreich behandeln können.